Montag, 7. März 2016

Abschied von 2015


Nachdem wir Weihnachten Zuhause in Guilleme gefeiert hatten, zog es uns in ein südlich gelegenes Fischerdorf am Malawisee. In Lilongwe (Hauptstadt) trafen wir nach langer Zeit die Mädels aus Madisi wieder. Gemeinsam ging es in einem vollgepackten Minibus auf Reisen. Monkey Bay sollte unser erster Zwischenstopp sein. Eine kleine Bucht, mit Felsen, Schifffracks und einer gemütlichen Lodge brachten uns ins Staunen. Ein Konzert, ein anschließendes Lagerfeuer am Strand mit dem Rauschen des Sees im Hintergrund ließen uns gut in den Urlaub starten. Den nächsten Morgen begannen wir mit einem Sprung vom Bootsdach ins kalte Wasser. Anschließend ging es mit den örtlichen Transportmitteln nach CapeMclair ins Malambe Camp. Vor uns lagen fünf spektakuläre Tage in einem vom Tourismus geprägtem Ort, womit wir zunächst lernen mussten umzugehen. Lauter kleine Kultur- und Kunststände reihten sich zwischen den Lodges auf. Für uns ein kleiner Einblick in die Tradition. In einem ausgehülltem Baumstumpf probierten wir uns auf dem Wasser aus. Für die meisten Einheimischen eine tägliche Aufgabe, um ihre Fischernetze weit draußen auf dem See auszuwerfen. Statt mit einem Baumstumpf ging es mit einem Holzmotorboot zur Tumbi-Island. Während der Fahrt beobachteten wir die prächtigen Weißkopfseeadler bei ihrer Jagd. Ein Einheimischer zauberte uns einen unverwechselbaren Tag. Wir durften im türkisen Wasser nach Fischen in allen Farben schnorcheln und zusammen kochten/grillten wir uns ein Mittagessen. Auf dem Rückweg wurden wir am Otterpoint abgesetzt, ein kleines Felsenmeer. Von dort aus genossen wir auf den Felsen den Sonnenuntergang. Während die Madisi- Mädchen sich vor Silvester auf den Weg nach Hause machten, verbrachten wir einen weiteren Tag direkt am See. Die Weite des Sees erfuhren wir nochmal als es mit einem Sport- Kajak weit hinaus zu einem Spalt zwischen zwei Inseln ging. In das neue Jahr 2016 feierten wir mit neu kennengelernten Freiwilligen auf der Tumbi-Insel mit Lagerfeuer. Auf dem Wasser lagen die Fischerboote mit ihren Kerzenleuchtern und weitern hinten erahnten wir das Treiben am Land. Ein spektakuläres Feuerwerk blieb aus, das zu diesem Zeitpunkt aber keineswegs fehlte. 2016 hießen wir willkommen J

Monkey Bay- Atemberaubend.
 
Das Konzert ließ den Tag ausklingen.

- Unbeschreiblich.

Erkundungstour durch Monkey Bay.
 
Im Paradies. - Cape Mclear.
- Tumbi-Island
- Prächtige, elegante Seeadler.
- Auf die Schnorchel. Fertig. Los!!!
- ein voller Genuss
- Neugierige Zuschauer

- unverwechselbarer Sonnenuntergang am Otter Point

 
 

- Ketten, Masken, Figuren , all das was unser Herz begehrt
 

- Unzertrennlich
- Abendliche Marktatmosphäre
- Sportlich, sportlich auf dem Malawisee



 

















Sonntag, 24. Januar 2016

Ein andere Facette von Malawi.

Das Jahr 2015 und der erste Term näherten sich dem Ende. Unser erster Urlaub stand vor der Tür. Zeit, die wir uns nahmen, Malawi besser kennenzulernen. Die Woche vor Weihnachten besuchten wir eine Familie im nördlichen Rumphi. Desto nördlicher wir kamen, je grüner wurde es. Die Minibusfahrt glich einer Achterbahnfahrt. Es ging rauf und runter. Wir bekamen eine Vorstellung, von dem was auf uns warten würde. Eine andere Luft, eine andere Vegetation, viele Berge - ein anderes Bild von Malawi.

Berg steigen in Rumphi


Rumphi
Tagesausflug nach Nkhata Bay
Was ein schönes Fleckchen auf Erden.

Wie im Urwald..
Short - Cuts verkürzten uns den Weg rauf nach Livingstonia.
Ein bisschen Abenteuer muss sein!
Mit jedem Meter, den wir zurücklegten wurde der Ausblick unbeschreiblicher.
Der Malawi-See lag hinter uns.
Mushroom - Farm/Lodge
Perfekter Platz um unseren Mittag zu verbringen.
Himmel auf Erden!


Blick von der Mushroomfarm hinunter
- der Aufstieg hat sich mehr als gelohnt! 

Manshewe - Waterfall
Gemeinsames Nsima kochen :-)



Sonntag, 13. Dezember 2015

Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende.

Dezember - Term 1 geht zu Ende und die Weihnachtszeit beginnt.
Viele Aufgaben begleiteten uns die letzten Wochen. Da vergangene Wochen die Abschlussarbeiten geschrieben wurden, machten wir es uns vor 4 Wochen zur Aufgabe die Lehrer und Lehrerinnen in wöchentlichen Stunden mit dem Computer ( Word) vertraut zu machen. Schritt für Schritt lehrten wir Ihnen den Umgang. Angefangen beim öffnen und einschalten des Laptops. Beendet beim Schreiben der Arbeiten.
Während der Stunden waren sie mit Eifer und Begeisterung dabei. Der Stolz und die Freude in ihren Augen War für uns das größte Geschenk. Die Lehrer/innen fiebern ungeduldig auf die weiteren Computerstunden im Januar hin. Angeregt von dem Gefühl ihre eigenen Examen an die Mädchen verteilen zu dürfen.
Für uns war es die erste Phase, in der wir halfen die Arbeiten vorzubereiten und für Expressive Arts selbst zu stellen. Besonders das Ausdrucken der unzähligen Abschlussarbeiten sollte sich zu einem kleinem Abenteuer gestalten. Der Strom wollte nicht wie wir wollten. So mussten wir das ein oder andere mal morgens in der Früh oder abends in der Spät, den nicht lang anhaltenden Strom ausnutzen.
War die Aufgabe der Mädels erledigt, fing unsere erst richtig an. KORRIGIEREN! Gemeinsam mit den Lehrern/innen unserer Klassen machten wir es uns im Schatten gemütlich und zuckten die roten Stifte. Durch die gegenseitige Unterstützung und die auflockernden Gespräche verflog die Zeit wie im Flug. Nebenbei verbesserten wir unser Chichewa und konnten den Lehrer/innen mit selbst gebackenen Spritzgebäck etwas aus Deutschland zeigen.
Beim markieren ist es uns erneut aufgefallen, dass das Grundlegende Englisch vielen Mädchen Schwierigkeiten bereitetet. Aber woran liegt es? Für Lynn und mich eine schwierige Frage, die wir in der nächsten Zeit hinterfragen wollen. Zum jetzigen Zeitpunkt möchten wir Sie nicht voreilig beantworten.

Ende November stand ein Besuch an, zu dem Ort wo alles angefangen hat. Wir besuchten Anna-Lena in Ludzi. Zum ersten Mal lernten wir das Boarding gefüllt mit Leben kennen. Eine andere Atmosphäre, aber genauso schön, vertraut wie in Guilleme. Ein Wochenende, das nicht nur von Gesprächen geprägt wurde, sondern auch vom Wiedersehen unserer Chichewa-Lehrer/innen.  Sie interessierten sich für unsere gesammelten Eindrücke und Erfahrungen. Zudem sorgten sie sich um unser Auskommen mit der anhaltenden Hitze. Seit einem Monat warten alle vergeblich auf den Regen. Dennoch säten wir mit einer Lehrerin hoffnungsvoll die ersten Maiskörner. Löcher wurden mit einer Hacke geschaffen und drei abgezählte Samen hineingelegt. Anschließend wurden sie mit Erde bedeckt und mit Wasser, aus dem entfernten Bohrloch gegossen. Am eigenem Körper spürten wir wie anstrengend sowie Kraft- und zeitaufwendig diese Arbeit ist. Belohnt wurden wir mit Mangos, die wir hier in Malawi so wie Äpfel in Deutschland finden. Ein Muss an jedem neuen Tag.

Am Freitag fahren die Mädchen über Weihnachten nach Hause und wir nehmen unseren ersten Urlaub in Angriff. Gemeinsam mit Anna-Lena führt es uns in den Norden.

Lynn & Eva

Dienstag, 3. November 2015

Timasangalala kukhala kuno.

-Wir freuen uns hier zu sein.-

80 Tage und wir haben unseren wunderbaren Alltag gefunden und dennoch ist jeder Tag einzigartig mit neuen Sachen gefüllt.
In den letzten 4 Wochen wurde unsere Spontanität und Flexibilität auf die Probe gestellt, da die Mädchen aufgrund des täglichen Rosenkranz Betens einen voll gepackten Tag hatten.
Trotzdem nutzen wir jede freie Minute mit den Mädchen. An einem Samstag wurden zusammen mit den Mädels Namensschilder für die Schlafsäle gestaltet. Alle waren begeistert.
"German Ball" (Völkerball) spielen wir nun auch öfters mit ihnen. Wir sind erstaunt über ihre Wurftechniken und sie stecken uns an mit ihrer Lebensfreude.

Aber auch mit den Mädels & Jungs vom Dorf haben wir eine Menge Spaß, vor allem wenn der Ball ins rollen kommt. Außerdem haben wir beim Fußball Training mitgemacht ( die Jungs haben echt was drauf), wo uns zu Anfang noch schnell die Luft ausging, sie reichte aber noch für einen spontanen Tanz am Krankenhaus. Sie haben versucht uns Tänze beizubringen und wir zeigten ihnen das Fliegerlied in Englisch :D Dadurch bemerken wir das der Kontakt immer enger wird :-)

Zudem haben wir nun auf dem Markt unseren neuen Lieblings-Schneider gefunden. Er macht seine Arbeit mit viel Liebe und gucken wir gucken ihm gerne dabei zu ihm. Mit seiner Tochter verstehen wir uns wirklich gut, die uns demnächst zeigen möchte Skono über Feuer zu backen.
Wir selbst haben für die Schwestern auch schon einen deutschen Apfelkuchen gebacken, den nicht nur wir sondern auch die Schwestern zusammen mit Mandasi genossen haben.

Nach 2 1/2 Monaten in Malawi so langsam die Regenzeit an. Bis jetzt gab es 3-mal kräftige Schauer (+Hagel), die uns an ein Sommergewitter in Deutschland erinnern. Das soll aber nur der Anfang sein - so unserer Lehrer.
Hier freuen sich alle riesig über den Regen ( Regentanz!).

Auch am letzten Wochenende (30.10.-2.11) durften wir den Anfang der Regenzeit spüren, aber zum Glück nur in der Nacht. Wir unternahmen nämlich unseren ersten Trip zum Malawi-See - Senga Bay ( 2 Stunden von Lilongwe entfernt).
Wir hatten allen Grund zur Vorfreude. Aus Erzählungen der Lehrer wurde Realität und wir haben nun ein Verständnis dafür,  warum die Malawier den See so lieben.
Der direkte Blick auf den See aus unserem Zelt War einmalig. Gefühlt 100 Fischerboote kamen in der Früh vom nächtlichen Fischen zurück und die Sonne spiegelte sich im Wasser. Klar, das wir direkt in den See sprangen! :-)
Am Nachmittag stand ein kleiner Ausflug nach Salima an, wo wir den Markt erkundeten und uns schnell zwischen Chitenjen wiederfanden. Etwas östlicher in Malawi scheint die Mangoernte schon voll im Gange zu sein, da wir die ersten reifen, gelben Mangos essen durften. Wir bekamen nicht genug. Es War ein perfekter erster Ausflug zum Malawi-See, wobei wir auch das Zusammensein mit den anderen Mädels (Anna-Lena, Nicole, Theresa, Franzi) genossen. Wie immer gab es viel zu berichten.

Nach dem "Tionana" sagen, ging es dann mit dem Minibus auf dem Heimweg. Uns fasziniert immer wieder die Weite und Ferne der Steppe, die sich ringsherum um uns erstreckt - wie eine kleine Rundreise.

Zurück am Guilleme Trading-Center kamen uns die Cabasa-Fahrer mit einem riesigem Grinsen entgegen und brachten uns nach hause . Ein schönes Gefühl im vertrautem zuhause anzukommem.

In den nächsten Wochen steht Viel an: Computerkurse für die Lehrer, Afrikan-Cake backen, Aktionen mit den Mädels, Besuch in Ludzi, Fahrradtour zur sambischen Grenze und vieles mehr.
Wir freuen uns auf die nächsten Wochen!:-)

Bis dann,
Lynn & Eva

Dienstag, 6. Oktober 2015

Vom Boarding ins Dorf.

Die Mädels die wir unterrichten leben nicht hier auf dem Boarding - sondern auch in Guilleme und den umliegenden Dörfern.
Regelmäßige Spaziergänge nutzen wir um die Kultur, Menschen, das Leben und die Atmosphäre kennenzulernen.
Zuerst geht es meistens zum 3-Minuten entfernten Markt. Hier können wir die grundlegenden Dinge wie Tomaten und Zwiebeln, aber auch Maismehl besorgen. Außerdem finden wir in den vielen kleinen Shops, wo es überall das gleiche gibt - Toast, Salz, Soja-Pieces und anderen Kleinkram. Ein kleines Lädchen spezialisiert sich auf den Verkauf von "Skono" - eine Art Hefezopf basierend auf Maismehl. Unser Marktsnack, den wir gerne kaufen und der unser "Toast" so langsam ersetzt. 5 m weiter befindet sich ein Schneider, wo wir immer herzlich willkommen sind auch einfach "Hallo" zusagen. "Hallo" sagen, das auch mit ein Grund für unsere Spaziergänge ist. Wir möchten alles erkunden, wobei uns die Malawier mit ihrer Freundlichkeit und Offenheit sehr helfen.
Wir kennen sie noch gar nicht bzw. kaum und trotzdem werden wir wie eine Familie aufgenommen. Jeder möchte uns am malawischen Leben teilhaben lassen und freut sich uns etwas neues zeigen zu können.
Vor allem die traditionellen Gebäcke wie Mandasi , Chitumbuwa und viele mehr. Die Rezepte haben wir uns sogar auf Chichewa erklären lassen, die Ausführung müssen wir jedoch noch perfektionieren :D .
Chitumbuwa (Banane + Maismehl --> braten) genießen wir aber schon wie Pancakes zum Frühstück.
Zudem sind wir erst vor kurzen (27.09) mit einem Lehrer zu einem naheliegenden Dorf gegangen. Hier wurde ein neuer "Bürgermeister" gefeiert. Das ganze Dorf War versammelt um traditionelle Tänze aufzuführen ( Gule wamkulu), die wir noch zu verstehen lernen müssen. Aber auch ohne das Verständnis hat es uns Spaß gemacht ihre Leichtigkeit und Lebendigkeit zu spüren, die uns sofort ansteckt .
Unser Spaziergang führt vom Markt aus an vielen kleinen Häusern vorbei, wo wir auch von entgegen gerannten Kindern begrüßt werden. Sie springen uns in die Arme und freuen sich uns zu sehen.
In dem nächsten Tagen wollen wir unsere Bälle schnappen und sie besuchen.
Wir freuen uns auf weitere neue Begegnungen :-)

Eva & Lynn

Skono
Gule Wamkulu
Markt 

Spaziergang durch die Dörfer

Donnerstag, 17. September 2015

Everday life

Unsere ersten beiden Wochen in Guilleme sind vorüber und es gibt einiges zu erzählen.
Nach einer ruhigen Woche, in der wir Guilleme kennenlernen konnten, zogen 5m neben uns 360 Mädchen in ihre Schlafsäle - endlich Leben um uns herum.
Es gibt auf dem Boarding (Internatsgelände) 6 Schlafräume, in denen jeweils 60 Mädchen Platz finden.
Alle wussten sofort, dass im "Freiwilligenhaus" neue wohnen würden. Kaum waren ihre Sachen verstaut stellten sie sich uns vor. So viele neue Namen & Gesichter - das wird dauern bis wir die können :D.
Schnell kehrte für die Mädels der Alltag ein und wir lernten ihn kennen.
Um 4 Uhr morgens wird die Glocke geschlagen und für die Mädels beginnt der Tag.
Wasser wird vom Brunnen geholt, um sich zu waschen und fertig zu machen für die Schule. Dann heißt es Schlafsäle, Boarding - sowie das Schulgelände sauber zu machen. Eine Motivation unsererseits ist die tägliche Vergabe von Sternen für die einzelnen Säle in Bezug auf Sauberkeit und Ordnung. Am Ende des Monats werden wir sehen wer eine kleine Aufmerksamkeit von uns bekommt.
Im Anschluss daran gibt es Frühstück, das sich die Mädels in der Küche abholen.  Dazu gehört der traditionelle Phala (flüssiger Maisbrei), aber auch Reisbrei oder gekochte Maiskörner. Wir durften alles schon probieren und sind begeistert :-)
Um 7:15 beginnt dann die Schule mit einem Assembly, wo alle Mädchen zusammen kommen, wichtige Dinge besprochen werden und am Ende die Nationalhymne von Malawi gesungen wird.
Für uns ein wirklicher guter Einstieg in den Tag. Neben einer Stunde "Expressive Arts ", die Lynn & ich seit Montag - Klassen 6 & 7 - unterrichten haben die Mädchen noch 9 weitere Stunden zu je 35 min.
Unsere Klassen bestehen aus 80 oder mehr Schülerinnen von denen einige zusätzlich aus der nahen Umgebung kommen.
Vor unseren ersten Stunden waren wirklich nervös, doch die Lehrer haben uns Mut zugesprochen und dann hat alles geklappt :-)
Generell wurden wir von den Lehrern/- innen super herzlich aufgenommen und uns wurde sofort gesagt, das wir uns immer an jeden einzelnen von ihnen wenden können. Die Atmosphäre unter uns Lehrern ist wirklich schön und wir haben eine Menge Spaß.
Für die Mädels gibt es nach der Schule (13:40)  Mittagessen und Lynn & Ich schmeißen uns ans kochen. Wir kochen gerne zusammen - hauptsächlich malawische Gerichte (Kohl, Tomaten, Nsima, Reis, Bohnen..) und werden immer erfinderischer.
Den Nachmittag verbringen wir mit den Mädels. Seilchen springen, Ball spielen, Mensch ärger dich nicht ... Wir werden ordentlich auf Trab gehalten - was uns wirklich gut tut!
Noch einer abendlichen Lernphase für die Mädchen, gehen wir durch die Schlafsäle und sagen ihnen " Gonani bwino", was auf deutsch "Gute Nacht" heißt.
Das Strahlen in ihren Gesichter berührt und macht es uns hier ganz leicht ein neues Zuhause zu finden - ein Geschenk.

Aber bevor es für uns ins Bett geht spielen wir noch ein Runde Kniffel und freuen uns dann schon auf den neuen Tag.

In den nächsten Tage schreien wir noch über das unglaublich, tolle Dorf Guilleme.

Wir schicken liebe Grüße nach Deutschland,

Eva & Lynn

Freitag, 4. September 2015

Takulandirani

Wir sind endlich in unserem Projekt in Guilleme angekommen - unser neues (zweites) Zuhause.
Wir zwei wurden super ♡-lich von den Schwestern begrüßt, aufgenommen und haben auch schon einiges erlebt. Aber erst einmal wollen wir euch noch von unseren letzten Tagen in Luft berichten! Letzten Donnerstag (unser vorletzter Schultag) sind wir sechs gemeinsam mit unseren Lehrern zu einem großen Damm gewandert. Dabei haben wir die weite Landschaft genossen und parallel dazu Zuckerrohr verschlungen. Nach 1 1/2 Stunden am Damm angekommen kam es uns schon fast so vor, als würden wir am Malawisee stehen. Wir können es kaum abwarten unseren ersten Trip zum See zu starten. Nachdem wir fast von einer Kuhherde überrannt wurden ging es für uns nach Ludzi - vorbei an kleinen Dörfern , wo wir überall lieb begrüßt wurden- zurück. Die Kinder begrüßt man hier in Malawi mit einem einfachen "Bo?!" und Daumen hoch :-)  Unsere letzte Unterrichtsstunde am Freitag sollte mit Liedern und "Tänzen" sowohl aus Malawi als auch aus Deutschland gefüllt werden - wir hatten alle eine Menge Spaß. Bevor es ans Koffer packen ging hatte Schwester Constanzia, die zukünftige Ansprechpartnerin von Anna-Lena , einen abschließenden Ausflug zu einer Farm des Convents geplant. Ursprünglich sollte es um 9:00 losgehen. Da wir aber in Malawi sind ist das Zeitverständnis etwas anders, also ging es um 11:00 los :D
Der Minibus der Schwestern War prall gefüllt. 18 Personen und Proviant für unser "Lunch" fanden Platz ( ob man das Platz nennen kann?!) - eigentlich sind die Minibusse für ca. 10 Personen ausgelegt, aber das ist egal.  An der Farm angekommen waren wir erstaunt darüber, was und in welcher Weise vor Ort Ackerbau betrieben wird. Neben herkömmlichen Kohl und Tomaten werden Bananen, Zuckerrohr, Mangos, Papayas, Orangen, Mais und vieles mehr angebaut - so weit das Auge reicht. Jedoch findet erst zur Regenzeit ( November-April) die Ernte statt.  Im Anschluss an das gemeinsame Kochen und Essen machten wir uns auf den Rückweg. Bei einem zwischenzeitlichen Stopp sollten neben 4 jungen Mädchen auch noch 4 lebende Hühner Platz finden - ganz zur Freude von Teresa. Ein gelungener, witziger Tag :-)
Da die Mädels die jetzt in Madisi sind, erst am Dienstag abgeholt werden konnten, wurde auch unserer Abreisetermin auf Dienstag verschoben. Dann hieß es nach einer super Einführung erstmal Abschied nehmen. Diese einzigartigen Wochen werden wir nicht vergessen. Um 15:00 saßen Eva und ich dann auf einer mit Matratzen ausgelegten, überdachten Ladefläche eines Pick-Up auf dem Weg nach Guilleme. Voller Adrenalin und Vorfreude konnten wir es kaum erwarten anzukommen. Endlich würden wissen und sehen, wo wir ein Jahr unterrichten, kochen und vor allem leben werden. Am ersten Abend wurden wir von den Schwestern zum essen eingeladen und mit einem " Willkommens-Lied" begrüßt. Die Atmosphäre War locker und wir fühlten uns pudelwohl. Bevor wir am nächsten Tag in unsere Zimmer einziehen würden, teilten wir zwei uns für die erste Nacht noch ein Bett.
Wir starten unseren Morgen mit einem selbstgemachten Phala ( flüssiger Mais-Porridge plus Groundnut Mehl). Dann ging es endlich nach 2 1/2 Wochen ans auspacken der Koffer und einrichten der Zimmer, die wir mit Fotos aus der Heimat echt gemütlich machten. Wir fühlen uns in unserem Haus wirklich wohl.
Mittags machten wir eine Erkundungtour über das Schulgelände, den Markt, dem Convent und das nahe liegende Dorf. Überall hieß es" Takulandirani" - Willkommen. Das lachen und die Freundlichkeit der Menschen und Kinder machte uns das Ankommen perfekt. Wir können es kaum abwarten am Montag die 360 Mädels kennenzulernen, die im Internat leben.
Gestern (03.09.15) sind wir mit Schwester Agatha, unsere Ansprechpartnerin, nach Michinji, die nächst größere Stadt gefahren, um unseren "ERSTEN EINKAUF" zu tätigen. ( Auf dem örtlichen Markt in Guilleme besteht leider nicht die Möglichkeit,  alle benötigten Dinge zu kaufen.)
Der Kauf einer Chitenje die wir heute um  Schneider bringen werden, um uns für das Botschafterfest einen Rock nähen zu lassen, sollte den Anfang machen. Anschließend wurde noch Gemüse und andere Lebensmittel gekauft. Hier 600 Kwacha - da 200 Kwacha. Irgendwann verloren wir den Überblick - und uns wurde bewusst, dass wir uns noch an die neue Währung gewöhnen müssen ( 1€ = 565 Kwacha).
Gleich bekommen wir unseren " Teachersguide" und werden noch einmal mit dem gesamten Gelände vertraut gemacht. Uns geht es aufjedenfall gut- macht euch keine Sorgen.
Am Dienstag fängt die Schule an und wir freuen uns, dass wir endlich unsere Aufgaben wahrnehmen können.

Wir werden berichten.
Tionana :-)
Eva und Lynn